Anfang        Die einzelnen Geotope im Nationalen Geotop Lonetal   

L Zeugnisse der Landschaftsgeschichte

Q Quellen und andere Gewässer

H Höhlen

K Andere Karstformen

A Aufschlüsse

 

Zu den Geotopen der Gemeinden: Altheim - Amstetten - Asselfingen - Ballendorf - Bernstadt - Börslingen - Breitingen - Gerstetten - Giengen - Herbrechtingen - Holzkirch - Langenau - Lonsee -

 

Neenstetten - Nerenstetten - Niederstotzingen - Öllingen - Rammingen - Setzingen - Weidenstetten - Westerstetten

 

Altheim

L8 Bei Altheim ist das Kliff der Steilküste des miozänen Burdigalmeeres aufgeschlossen. Eine Brandungshohlkehle im Oberjura-Massenkalk, davor die Schorre, die Brandungsebene. Der anstehende Fels ist durchsetzt mit Bohrwurm- und Bohrmuschellöchern: Eine selten so gut erhaltene fossile Küste! Eine Informationstafel dazu steht am westlichen Ortsrand.

Q4 Hungerbrunnen: Schönstes und längstes Seitental der Lone ist das Hungerbrunnental. Der Hungerbrunnen ist eine intermittierende Karstquelle, die ungefähr auf Höhe der Karstwasseroberfläche liegt und sich am Übergang des Seichten Karsts zur äußeren Zone des Tiefen Karsts befindet. Dies hat zur Folge, dass der Hungerbrunnen einen geringen Speicherraum aufweist und somit sehr rasch auf Niederschläge reagiert. In niederschlagsreichen Jahren hebt sich die Karstwasseroberfläche, Wasser fließt aus der Quelle und somit oberirdisch ab. Anders verhält er sich in trockenen Jahren, in denen sie schnell versiegt. Umgekehrt wurde schon beobachtet, dass die Quelle bei starken Gewitterregen nach einer langen Trockenzeit als Ponor (Schluckloch) fungierte. Im weiteren Talverlauf fallen die Talweitungen auf, in denen der Ur-Hungerbrunnenfluss den weichen Mergel des Malm Zeta ausgewaschen hat, und die Engstrecken, in denen der Fluss sich mühsam durch harten Massenkalk gebahnt hat. Die Mündung des Hungerbrunnentals in die Lone liegt bei Setzingen. Wissenschaftsgeschichte: Dieser Hungerbrunnen hat allen intermittierenden Karstquellen den Namen gegeben. Er kommt daher, dass früher, wenn in nassen Jahren der Hungerbrunnen floss, Missernten zu Hungersnöten auf der Schwäbischen Alb führten. An drei Markungen gelegen war der Platz am Hungerbrunnen schon vor dem Mittelalter Gerichtsplatz, Freistätte und Marktort.

H8 Die Altheimer Klufthöhle (608 m N.N., ki 4, Länge 240 m, Tiefe ursprünglich 34 m, heute durch Versturz nur noch 25 m tief zugänglich) wurde 1956 bei Steinbrucharbeiten im Steinbruch Schönbühl entdeckt. Die Befahrung der für ihre Makkaroni-Tropfsteine, die leider zum größten Teil zerstört wurden, bekannten und verschlossenen Höhle ist nur für Geübte möglich.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Beispiele dafür sind die Trockentäler Hirschental, Hahnental, Gassental sowie zeitweise das Hungerbrunnental.

K3 Dolinenfeld Hartwiesen: Zwischen Söglingen und Ballendorf liegt in den Hartwiesen ein ausgedehntes Dolinenfeld, das wahrscheinlich größte in unserem Raum, welches aber leider nur noch in Resten erhalten ist. Ganz in der Nähe, zwischen Söglingen und Altheim hat die Brandung des Burdigalmeeres verschiedene Tiefseeablagerungen an den Strand gespült. Man kann heute noch vereinzelt Haifischzähne auf den Feldern finden.

A4 Im ehemaligen Steinbruch Schönbühl bei Altheim erkennt man neben lehmgefüllten  Karstschloten und verschiedenen Riff-Fossilien auch eine angeschnittene Einsturzdoline und den Eingang zur etwa 30m tiefen, schwer zu begehenden Altheimer Klufthöhle.

Eine kleine geologische Ausstellung kann in der Verbandshauptschule und im Rathaus besichtigt werden: ein Lackprofil der Ballendorfer Sandgrube, verschiedene steinzeitliche Funde aus der Gegend sowie erd- und landschaftsgeschichtliche Darstellungen, z. T. mit Gesteinen und Fossilien

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Amstetten

L1 Flussanzapfung / Talköpfung am oberen Ende der Geislinger Steige: Das Urlonetal beginnt als breites Tal hoch über dem Rohrachtal am oberen Ende der Geislinger Steige und gilt als Musterbeispiel einer Flussanzapfung. G. Wagner hat an Hand der der Größe der Talschlingen des Lonetals errechnet, dass die Urlone ein Einzugsgebiet gehabt haben muss, das bis weit westlich von Stuttgart gereicht hat. Der Neckar hat sich nun dieses Urlone-Flussnetz auf Grund der tiefer gelegenen Erosionsbasis des Rheins nach und nach tributpflichtig gemacht. Die rückschreitende Erosion  am Albtrauf hat gerade das Lohntal bei Amstetten-Dorf erreicht und angezapft. Das heute trockene Urlonetal bei Amstetten ist also ein geköpftes Tal, ein Strunkpass. Hoch über dem heutigen Rohrachtal deuten Hangterrassen den alten Talboden des Urlonetals an.

    

L2 Das Längental ist das durch die Verkarstung und die Flussanzapfung trocken gefallene Urlonetal. Die weiten Talschlingen der Urlone mit ihren Prall- und Gleithängen sind gut zu erkennen.

L6 Juranagelfluh: Bei Hofstett-Emerbuch und Stubersheim liegen obermiozäne (tortone) Flussgerölle aus Kalkgestein, eingebettet in Juranagelfluhmergel. Da diese Flusssedimente heute auf Kuppen liegen, weil die wasserundurchlässigen Mergel das darunter liegende Kalkgestein vor Verkarstung und Abtragung geschützt haben, sind diese Juranagelfluhkuppen ein Beispiel für Reliefumkehr. Mit Hilfe der miozänen Juranagelfluhgeröllvorkommen kann man tertiäre Flusssysteme nachvollziehen. Da ihr Gefälle im Vergleich zu normalen Flusslängsprofilen übersteil ist, dienen sie auch als Beweis für die spätere (pliozäne) Kippung der Alb nach Südosten. In Stubersheim ist Pisolith in Baugruben aufgeschlossen. Diese Eisen-Aluminium-Konkretionen in fossilen tropischen Rotlehmen sind Indikatoren für das tropische Klima im Tertiär. Juranagelfluh- und Pisolith-Vorkommen sind wegen ihrer Wasserundurchlässigkeit auf der wasserarmen Alb häufig Ansatzpunkte der Besiedlung. 

K1 Eine Einsturzdoline mit dem Eingang zur „Durchschlüpfelhöhle“ befindet sich im Wald „Lehrhau“am Hang oberhalb der Heidelberger Druckmaschinen AG bei Amstetten. Unweit davon befindet sich im Lehrhaufelsen die kleine Lehrhauhöhle.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Beispiele dafür sind die Trockentäler Duital, Dettal und Tiefental.

A3 In den ehemaligen Steinbrüchen bei Amstetten wurden Massenkalke des Oberen Weißen Jura abgebaut. Dabei kommt es oft zur kurzfristigen Freilegung von kleineren Tropfsteinhöhlen, von kristallinem Calcit oder von Fossilien (Ammoniten, Korallen, Seelilien usw.). Der Amstetter Kalksteinabbau wurde zur Grundlage der ersten Industrialisierung Amstettens mit mehreren bedeutenden Betrieben (Kunststeine, Verputz usw.)

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Asselfingen

H5 Aufsehen erregende Funde lieferten die Höhlen im Hohlenstein bei Lindenau: Die Bärenhöhle (467 m N.N., ki 4, Länge 72 m, Breite 6 – 14 m, Höhe 3,5 – 7 m) war 1861 Schauplatz der ersten urgeschichtlichen Höhlengrabung (O. Fraas) in Württemberg, bei der Knochen von zahlreichen Wildtieren, u. a. über 100 Höhlenbärenschädel, Reste von Mammut, Wildpferd, Elch, Bison, Hirsch und Rentier gefunden wurden. Aber auch der Mensch hat die Höhle seit dem Altpaläolithikum genutzt. Der Stadel (470 m N.N., ki 4, Länge 60 m, Breite 10 m, Höhe 7 m) lieferte die sensationellsten Funde: Die Figur des Löwenmenschen, das mit über 35 000 Jahren älteste Kunstwerk der Menschheit, das eine Mensch-Tier-Figur darstellt, eine mesolithische Familien-Kopfbestattung, Werkzeuge und Schmuck seit dem Paläolithikum, Neandertaler-Knochen … Zum Schutz vor Raubgrabungen sind beide Höhlen verschlossen. Der Hohlenstein gehört zum UNESCO-Welterbe.

In Lindenau informiert der Geopark-Infopunkt "Höhle des Löwenmenschen" über die Höhlen und die Landschaftsgeschichte des Lonetals. Der Löwenmensch kann im Studio Archäologie des Museums Ulm im Original bestaunt werden.

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Ballendorf

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen wie zwischen Ballendorf und Setzingen werden Zementmergelschüsseln genannt.

A5 In der Sandgrube im Oberen Hau zwischen zwischen Ballendorf und Söglingen  tritt in geringer Bodentiefe ein mit Bohrwurm- und Bohrmuschellöchern überzogener Untergrund aus Jura-Kalkstein zutage. Haifischzähne und weitere Ablagerungen der Oberen Meeresmolasse weisen dort auf den einstigen  Strand  des miozänen Meeres hin. Unter der Vielzahl von tertiären Muscheln ragt Crassostrea giengensis heraus. Eine Informationstafel klärt die Besucher auf.

           

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler wie das Süße Tal oder die meiste Zeit das Hungerbrunnental sind auch durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb.

Q2 Loneversickerung zwischen Breitingen und Bernstadt: Ab dem Haldenstein wenig unterhalb der Schönrainmühle bei Breitingen bis zur Kläranlage Bernstadt verliert die Lone allmählich ihr Wasser, das im verkarsteten Untergrund, z. T. in Dolinen, im Bachbett versinkt. Deshalb führt die Lone von Breitingen bis Lontal (24km) nur periodisch Wasser. Nur in nassen Jahren, zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken sommerlichen Gewitterregen fließt das Wasser durchgehend oberirdisch.

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Bernstadt

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen z.B. bei Bernstadt werden Zementmergelschüsseln genannt.

L5 Umgekehrt liegt der Massenkalk in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen wie Kahlenstein/Hubertusfels, Mehlsack und Salzbühl das Landschaftsbild im Lonetal bei Bernstadt bereichern.

L7 Auf den Feldern zwischen Bernstadt und den Butzenhöfen sowie am Ortsrand Richtung Hörvelsingen liegen Flussgerölle der Ur-Lone, mit deren Hilfe sich verschiedene Ur-Lone-Generationen rekonstruieren lassen.

Q2 Loneversickerung zwischen Breitingen und Bernstadt: Ab dem Haldenstein wenig unterhalb der Schönrainmühle bei Breitingen bis zur Kläranlage Bernstadt verliert die Lone allmählich ihr Wasser, das im verkarsteten Untergrund, z. T. in Dolinen, im Bachbett versinkt. Deshalb führt die Lone von Breitingen bis Lontal (24km) nur periodisch Wasser. Nur in nassen Jahren, zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken sommerlichen Gewitterregen fließt das Wasser durchgehend oberirdisch.

H 2 2 km NNO Bernstadt liegt wenige Meter rechts der Lone eine kleine, nur ca. 8 m tiefe Höhle, die Salzbühlhöhle (520 m N.N., ki 4). Die in dieser Höhle geborgenen Funde sind verschollen, über eine menschliche Besiedlung ist nichts bekannt.

H 3 2,7 km NO Bernstadt sieht man schon von Weitem eine steil aus dem Lonetal aufragende Felsnadel, ein fossiles Algen-Schwamm-Riff, in deren Fuß sich zwei Höhlen befinden, das Fohlenhaus (510 m N.N., ki 4, Länge 12 m und 9 m, Breite 4 – 6 m). Grabungen (L. Bürger, A. Kley und W. Taute) lieferten spätpaläolithsche und mesolithische Steinwerkzeuge wie Stichel oder Kratzer.

A2 Zementmergelgruben am Ofenloch zwischen Hörvelsingen und Bernstadt . Zementmergel würde früher als Bodenverbesserer auf die „ausgemergelten“ Felder gegeben. Zementmergel des obersten Malm lagerten sich in den Lagunen zwischen den Riffen im Jurameer ab.

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Börslingen

L5 Der ungeschichtete Massenkalk liegt oft in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild vor allem im Eschental bereichern.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Beispiele dafür sind die Trockentäler Trutteltal, Eschental und das Süße Tal.

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Breitingen

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen z.B. von Breitingen werden Zementmergelschüsseln genannt.

L5 Umgekehrt liegt der Massenkalk in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen wie dem Häldelesfelsen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild auch im mittleren Lonetal bereichern.

Q2 Loneversickerung zwischen Breitingen und Bernstadt: Ab dem Häldelesfelsen wenig unterhalb der Schönrainmühle bei Breitingen bis zur Kläranlage Bernstadt verliert die Lone allmählich ihr Wasser, das im verkarsteten Untergrund, z. T. in Dolinen, im Bachbett versinkt. Deshalb führt die Lone von Breitingen bis Lontal (24km) nur periodisch Wasser. Nur in nassen Jahren, zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken sommerlichen Gewitterregen fließt das Wasser durchgehend oberirdisch.

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Gerstetten

L8 Bei Heldenfingen ist das Kliff der Steilküste des miozänen Burdigalmeeres aufgeschlossen. Eine Brandungshohlkehle im Oberjura-Massenkalk, davor die Schorre, die Brandungsebene. Der anstehende Fels ist durchsetzt mit Bohrwurm- und Bohrmuschellöchern: Eine selten so gut erhaltene fossile Küste, erläutert durch eine Informationstafel!

   

Q4 Hungerbrunnen: Längstes Seitental der Lone ist das Hungerbrunnental. Der Hungerbrunnen ist eine intermittierende Karstquelle, die ungefähr auf Höhe der Karstwasseroberfläche liegt und sich am Übergang des Seichten Karsts zur äußeren Zone des Tiefen Karsts befindet. Dies hat zur Folge, dass der Hungerbrunnen einen geringen Speicherraum aufweist und somit sehr rasch auf Niederschläge reagiert. In niederschlagsreichen Jahren hebt sich die Karstwasseroberfläche, Wasser fließt aus der Quelle und oberirdisch ab. Anders verhält er sich in trockenen Jahren, in denen sie schnell versiegt. Umgekehrt wurde schon beobachtet, dass die Quelle bei starken Gewitterregen nach einer langen Trockenzeit als Ponor (Schluckloch) fungierte. Im weiteren Talverlauf auffallend sind die Talweitungen, in denen der Ur-Hungerbrunnenfluss den weichen Mergel des Malm Zeta ausgewaschen hat, und die Engstrecken, in denen der Fluss sich mühsam durch harten Massenkalk gebahnt hat. Die Mündung des Hungerbrunnentals in die Lone liegt bei Setzingen. Wissenschaftsgeschichte: Dieser Hungerbrunnen hat allen intermittierenden Karstquellen den Namen gegeben. Er kommt daher, dass früher, wenn in nassen Jahren der Hungerbrunnen floss, Missernten zu Hungersnöten auf der Schwäbischen Alb führten. An drei Markungen gelegen war der Platz am Hungerbrunnen schon vor dem Mittelalter Gerichtsplatz, Freistätte und Marktort.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Beispiele dafür sind die Trockentäler Hahnental, Gassental, Hirschental sowie zeitweise das Hungerbrunnental.

A7 Fossiliensammler können um Gerstetten fündig werden: Vor allem Korallen (Thecosmilia trichotoma) und Seeigel (Plegiocidaris coronata) aber auch viele andere Fossilien des Oberen Malm lassen sich dort finden.  

Das Riffmuseum Gerstetten, eingerichtet im Obergeschoss des Bahnhofs, zeigt den ganzen Fossilienreichtum des Oberen Malm. Eindrucksvoll der Vergleich zwischen Riffen heute und im Jurameer. Im Erdgeschoss befindet sich eine Geopark-Infostelle.

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Giengen

H7 Die Charlottenhöhle bei Hürben (488 m N.N., ki 4, Länge 587 m) ist die längste Schauhöhle der Schwäbischen Alb. Ein enger Höhlengang wird von mehr als 10 großen, wunderschönen Tropfsteinhallen unterbrochen. Entdeckt wurde die Höhle 1893 von einer Doline aus. Ein Versturz bildet das Höhlenende. Eine mögliche Fortsetzung wird an der Erdoberfläche durch eine Dolinenreihe markiert. Die Charlottenhöhle ist seit über 115 Jahren die touristische Attraktion des Lonetals. 

Die Geopark-Infostelle Höhlen-Haus und das HöhlenSchauland informieren ausführlich über die Charlottenhöhle und die Geologie der Alb. Das HöhlenSchauland in der ehemaligen Hürbener Turnhalle ist eines der besten Höhlenmuseen mit vielen interaktiven Stationen.

L9 Lonetal oder Hürbetal? Die Lone fließt unterhalb der Kaltenburg in die nur wenige Kilometer lange Hürbe. Die Lone hat aber schon 40 km hinter sich, ist also der längere Fluss, obwohl sie meistens über viele Kilometer kein Wasser führt. Ein alter Geographenstreit, der aber flussgeschichtlich einen lachenden Dritten hat: Der untere Talabschnitt, also auch das ganze Tal der Hürbe bis zur Mündung in die Brenz ist nämlich eine Flussschlinge der Ur-Brenz!

Q7 Hürbequelle: Die Hürbe entspringt in einem typischen Karstquelltopf des Tiefen Karsts in der Ortsmitte von Hürben. Der etwa dreieckige Quelltopf hat eine Seitenlänge von ungefähr 13-16 m und ist mit Jurakalksteinen eingefasst. Die Bewegung des grobsandigen Materials am Boden des Quelltopfs lassen erkennen, dass das klare Wasser zum größten Teil direkt aus dem Boden hoch drückt, ein kleiner Teil rinnt auch aus den Randsteinen an der Straßenseite.

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Herbrechtingen

H4 Zwischen Bissingen und Öllingen liegt hoch über dem Lonetal der Komplex der Bocksteinhöhlen bei (485 m N.N., ki 4, Länge 23 m, Breite 9 m). In der Bocksteinhöhle fand man Knochen eiszeitlicher Tiere, wie vom Höhlenbären, vom Luchs, von Wildpferd, Höhlenlöwe, Mammut oder Bison. Eine Besiedlung durch den Menschen vom Mittelpaläolithikum an belegen die zahlreichen Funde  von Kratzern, Bohrern, Klingen, Sticheln oder Anhängern aus Tonschiefer oder Elfenbein sowie zahlreichen Steinwerkzeugen wie Faustkeile und Keilmessern. Bedeutendster Fund dürfte eine schon 1883/84 ausgegrabene Ganzkörperbestattung einer Frau und eines Kleinkinds aus dem Mesolithikum sein, die Anlass für einen heftigen Wissenschaftlerstreit war und erst im Jahr 2000 sicher datiert werden konnte. Die Bocksteinschmiede wird als eine der ältesten Werkstätten der Menschheit angesehen (Vielzahl von oft unfertigen Werkzeugen aus dem Micoqien, dem Moustérien, dem Aurignacien, dem Magdalénien, dem Meso- und dem Neolithikum). Der Bockstein gehört zum UNESCO-Welterbe.

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Holzkirch

L5 Der ungeschichtete Massenkalk liegt oft in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild vor allem an der Küchleshalde im Trutteltal bereichern.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Ein Beispiel dafür sind das Trutteltal und das Dieberttäle.

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Langenau

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen z.B. von Hörvelsingen werden Zementmergelschüsseln genannt.

L5 Der ungeschichtete Massenkalk liegt oft in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild z.B. am Fohlenhaus bereichern.

L7 Auf den Feldern zwischen Bernstadt und Hörvelsingen liegen Flussgerölle der Ur-Lone, mit deren Hilfe sich verschiedene Ur-Lone-Generationen rekonstruieren lassen.

Q5 Quelltöpfe in Langenau: Langenau ist der karstquellenreichste Ort Deutschlands sein. Es handelt sich ausschließlich um Karstquelltöpfe des Tiefen Karsts. Sie liegen auf Höhe der phreatiaschen Zone des Karstwassersystems. Die Form dieser Quelle ist eine kesselartige Vertiefung, an deren Grund Wasser entgegengesetzt der Schwerkraft austritt. Dies geschieht um einen Ausgleich des artesischen Drucks zu erzielen, welcher auf dem Wasser der phreatischen Zone lastet. Das austretende Wasser ist stark mit Kalk gesättigt, so dass sich in der Quellumgebung Kalk ablagert. Nachstehend die wichtigsten öffentlich zugänglichen Quelltöpfe:

Quelltopf der Warmen Ach (Nauquelle beim Naturfreundehaus)

Quelltopf bei der Oechslesmühle

Quelltopf Bunzenmüllersweiher im Stadtpark Wörth

Quelltopf Löffelbrunnen unterhalb des Burghofs (diente lange der Wasserversorgung der Stadt Langenau)

Quelltopf Kalmenbrunnen (größter Quelltopf)

Quelltopf Grimmensee (Karstwasseraufbruch im Donauried)

Q6 Der Karstwasseraufbruch Grimmensee (mit Lehrpfad) befindet sich am nördlichen Rand des Donaurieds, ca. zwei Kilometer südlich der Gebäude der Landeswasserversorgung Langenau. Er ist ein typischer Karstquelltopf, welcher mit dem Nau- oder Blauquelltopf vergleichbar ist. Für interessierte Besucher befindet sich dort ein Lehrpfad, welcher Messwerte und Erklärungen zum chemischen Prozess der Verkarstung sowie zahlreiche andere Themen veranschaulicht. Ein Wiesenkalkvorkommen (Kalktuff) ist aufgeschlossen und wird erläutert.

       

   

H3 2,7 km NO Bernstadt sieht man schon von Weitem eine steil aus dem Lonetal aufragende Felsnadel, ein fossiles Algen-Schwamm-Riff, in deren Fuß sich zwei Höhlen befinden, das Fohlenhaus (510 m N.N., ki 4, Länge 12 m und 9 m, Breite 4 – 6 m). Grabungen (L. Bürger, A. Kley und W. Taute) lieferten spätpaläolithsche und mesolithische Steinwerkzeuge wie Stichel oder Kratzer.

A2 Zementmergelgruben am Ofenloch bei Hörvelsingen und Bernstadt . Zementmergel würde früher als Bodenverbesserer auf die „ausgemergelten“ Felder gegeben. Zementmergel des obersten Malm lagerten sich in den Lagunen zwischen den Riffen im Jurameer ab.

A3 In den Steinbrüchen bei Albeck und am Gonzenstein zwischen Albeck und Hörvelsingen wurden und werden Massenkalke des Oberen Weißen Jura abgebaut. Dabei kommt es oft zur kurzfristigen Freilegung von kleineren Tropfsteinhöhlen, von kristallinem Calcit oder von Fossilien (Ammoniten, Korallen, Seelilien usw.

In den Gebäuden der Landeswasserversorgung befindet sich die Ausstellung "Erlebniswelt Grundwasser":

Die „ERLEBNISWELT GRUNDWASSER“ lädt zu einer Reise zum Ursprung unseres wichtigsten Lebensmittels – dem Trinkwasser – ein. Rund 65 Prozent des Trinkwassers in Deutschland werden aus Grundwasser gewonnen. Obwohl wir es täglich zum Trinken, Kochen und Waschen brauchen, ist vielen der Lauf des Wassers im Untergrund kaum bekannt. Woher es kommt, wie viel es davon gibt, wo wir es finden, wie wir es nutzbar machen und vor Gefahren schützen können – das und noch viel mehr erfährt der Besucher in der Ausstellung in einer spannenden Mischung aus Information, Technik, Spiel und Spaß. Auf 650 m2 Ausstellungsfläche bieten zahlreiche Objekte, interaktive Modelle, Präsentationen und kurz gefasste Informationen dem Besucher einen umfassenden Einblick in die geheimnisvolle Welt des Grundwassers. Die „ERLEBNISWELT GRUNDWASSER“ ist für Groß und Klein, für interessierte Laien wie für Fachleute ein lohnendes Ziel.

Der Rundgang durch die völlig neu entwickelte Ausstellung umfasst die fünf Themenbereiche „Wasser, seine Bedeutung für das Leben“, „Das Wasser im Untergrund“, „Die Erschließung des Grundwassers“, „Die Trinkwasserqualität“ und „Grundwassergefährdungen und Schutzmaßnahmen“. In jedem Themenbereich kann der Besucher selbst aktiv werden. So lohnt sich beispielsweise der Versuch, mit einer Art Wasserwaage Wasserbilanzen in verschiedenen Klimazonen zum Ausgleich zu bringen. Per PC lassen sich aktuelle Daten der LW-Klimastation abrufen. Der technisch interessierte Besucher kann eine Original-Tauchpumpe einmal aus der Nähe begutachten oder selbst virtuell einen Brunnen abhängig vom Grundwasserstand betreiben. Als Lieblingsobjekt der Kinder erwies sich am Eröffnungstag ein für die Ausstellung neu konzipiertes Kugelspiel, das zeigt, wie Gefahrstoffe in das Grundwasser gelangen. Am Ende des Rundgangs wartet die Trinkwasser-Bar mit einem kühlen Schluck auf die Besucher, die sich dort von der guten Qualität des Trinkwassers überzeugen können.

Das Wasserwerk der Landeswasserversorgung liegt am nördlichen Rand des Donauriedes bei Ulm zwischen Langenau und Rammingen.

Die Ausstellung kann nach Voranmeldung in Gruppen ab 10 Personen besichtigt werden. Anmeldung und weitere Informationen bei der Landeswasserversorgung, Telefon 0711 / 2175-0, Email: lw@lw-online.de und unter www.lw-online.de/Service/Besichtigungen

Im Pfleghof in Langenau werden in den Urgeschichtlichen Sammlungen bedeutende tertiäre Funde ausgestellt. Öffnungszeiten unter www.langenau.de.

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Lonsee

L2 Das Längental ist das durch die Verkarstung und die Flussanzapfung trocken gefallene Urlonetal. Die weiten Talschlingen der Urlone mit ihren Prall- und Gleithängen sind gut zu erkennen.

L3 Der Hägelesberg bei Urspring ist der einzige völlig erhaltene Umlaufberg der Lone. Auf dem Sattel zwischen der B10 und dem Hägelesberg findet man vereinzelt Urlonegerölle. Die Größe der Hägelesberg-Flussschlinge war für G. Wagner ein wichtiger Anhaltspunkt für die Berechnung der Wasserführung und des Einzugsgebiets der Urlone. Die Spitze des Hägelesbergs trägt Reste eines keltischen Ringwalls.

L6 Juranagelfluh: Bei Ettlenschieß (Lange Lache) und auf dem Salenberg zwischen Lonsee und Ettlenschieß liegen obermiozäne (tortone) Flussgerölle aus Kalkgestein, eingebettet in Juranagelfluhmergel. Da diese Flusssedimente heute auf Kuppen liegen, weil die wasserundurchlässigen Mergel das darunter liegende Kalkgestein vor Verkarstung und Abtragung geschützt haben, sind diese Juranagelfluhkuppen ein Beispiel für Reliefumkehr. Mit Hilfe der miozänen Juranagelfluhgeröllvorkommen kann man tertiäre Flusssysteme nachvollziehen. Da ihr Gefälle im Vergleich zu normalen Flusslängsprofilen übersteil ist, dienen sie auch als Beweis für die spätere (pliozäne) Kippung der Alb nach Südosten. Juranagelfluh-Vorkommen sind wegen ihrer Wasserundurchlässigkeit auf der wasserarmen Alb häufig Ansatzpunkte der Besiedlung.

Q1 Der Lonetopf in Urspring: Die Lone entspringt in einem Karstquelltopf des Seichten Karsts in einer Höhe von 562 Meter über NN. Der Quelltopf ist maximal 4,2 m tief und hat einen Durchmesser von etwa 20 Meter. Die Wasserführung ist stark schwankend. Biologisch wird der Quelltopf als Tümpelquelle bezeichnet, da er ein Übergangsbiotop zwischen stehendem und fließendem Gewässer ist. Die Lage des unterirdischen Einzugsgebiets erstreckt sich als ein birnenförmiges Areal von etwa 25 qkm nach Westen.

H1 Die Haldensteinhöhle bei Urspring (585 m N.N., ki 2, Länge 68 m, Fledermaushöhle, verschlossen), Spalthöhle, deren vorderster Bereich zusammengebrochen ist. Die der Höhle zu Grunde liegende Kluft ist etwa 35 m weit zu verfolgen.  Ein Naturschacht lässt auf eine Verbindung zum Lone-Quelltopf schließen. Der Tropfsteinschmuck ist spärlich. Das Höhlenende bildet eine flächige Versinterung. Die Grabungen durch G. Riek im Jahre 1938 in der Höhlenruine brachten Tierknochen vom Wollnashorn, Rentier, Hirsch, Höhlenbär und Höhlenhyäne zutage. Älteste Funde sind zwei sog. Blattspitzen vom Ende der Mittleren Altsteinzeit.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb. Beispiele dafür sind die Trockentäler Tiefental, Erbistal und Scheintal.

K4 Dolinenreihe und Ponor im Mönchhau bei Ettlenschieß: Aus einer meist mit Hangdruckwasser oder mit Niederschlagswasser gefüllten, verschlämmten Einsturzdoline fließt episodisch Wasser in einem kurzen Waldbach ab und versickert dann laut gurgelnd in den Klüften am Grund einer Lösungsdoline (Ponor. Ponore sind Schlucklöcher, an denen ein Bach oder Fluss von der Oberfläche verschwindet und dann unterirdisch weiter fließt. Auf ein teilweise eingestürztes Höhlensystem im Untergrund weisen weitere Dolinen in dieser Dolinenreihe hin.

A1 Dolomitsandgruben bei Urspring in der Nähe des alten Steinbruchs oberhalb der Straße nach Amstetten. Aus ihnen wurden früher Dolomitsande entnommen und als Fegesand oder Maurersand verwendet. Der kristallin körnig-sandige Dolomit entstand durch „Dolomitisierung“ des Massenkalks des Oberen Malm.

A2 Zementmergelgruben am Hätteteich zwischen Halzhausen und Luizhausen. Zementmergel würde früher als Bodenverbesserer auf die „ausgemergelten“ Felder gegeben. Zementmergel des obersten Malm lagerten sich in den Lagunen zwischen den Riffen im Jurameer ab.

A3 Im Lonseer Steinbruch wurden Massenkalke des Oberen Weißen Jura abgebaut. Dabei kam zur kurzfristigen Freilegung von kleineren Tropfsteinhöhlen, von kristallinem Calcit oder von Fossilien (Ammoniten, Korallen, Seelilien usw.). Neben Kalkschotter und Branntkalk wurde in Lonsee auch "Ulmer Weiß" produziert. Heute sind die nicht aufgefüllten Bereiche des Steinbruchs Naturparadiese, in denen immer wieder Wanderfalken, Uhus und Kolkraben brüten und am Wandfuß die Kreuzkröten lärmen.

A7 Fossiliensammler können auf Feldern in den Buchäckern bei Sinabronn und auf den Lesesteinhaufen und Feldern nordöstlich von Ettlenschieß fündig werden: Vor allem Korallen (Thecosmilia trichotoma) und Seeigel (Plegiocidaris coronata) aber auch viele andere Fossilien des Oberen Malm lassen sich dort finden.

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Neenstetten

L5 Der Massenkalk liegt in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild vor allem im Eschental und an der Küchleshalde im Trutteltal bereichern.

K2 Trockentäler sind Täler ehemals aktiver Oberflächengerinne. Die unterirdische Entwässerung wurde teilweise durch Dauerfrost im Pleistozän verhindert, so dass es zu neuen Talbildungen kam, die in den Warmzeiten wieder trocken fielen. Man spricht dann von blockiertem Karst. Heute kommt es im Frühjahr manchmal noch zu Überschwemmungen der Trockentäler, wenn die gefrorenen Böden bei einsetzendem Regen oder Schneeschmelze die Wassermassen nicht unterirdisch abführen können. Die Trockentäler sind auch gerade durch ihre besondere Vegetation typisch für die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb.  Beispiele dafür sind die Trockentäler Trutteltal und Eschental.

A3 Im Steinbruch bei Neenstetten wurden oder werden Massenkalke des Oberen Weißen Jura abgebaut. Dabei kam es oft zur kurzfristigen Freilegung von kleineren Tropfsteinhöhlen, von kristallinem Calcit oder von Fossilien (Ammoniten, Korallen, Seelilien usw.)

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Nerenstetten

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen bei Nerenstetten werden Zementmergelschüsseln genannt.

Q2 Loneversickerung zwischen Breitingen und Bernstadt: Ab dem Haldenstein wenig unterhalb der Schönrainmühle bei Breitingen bis zur Kläranlage Bernstadt verliert die Lone allmählich ihr Wasser, das im verkarsteten Untergrund, z. T. in Dolinen, im Bachbett versinkt. Deshalb führt die Lone von Breitingen bis Lontal (24km), also auch bei Nerenstetten, nur periodisch Wasser. Nur in nassen Jahren, zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken sommerlichen Gewitterregen fließt das Wasser durchgehend oberirdisch.

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Niederstotzingen

L5 Der ungeschichtete Massenkalk liegt oft in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild im unteren Lonetal bereichern. Beispiele dafür sind der Kochstein und der Rahmenstein bei Stetten.

Q3 Hangquellen bei Lontal: Das von Bernstadt an meist trockene Lonebett wird von den kräftigen Quellen des Tiefen Karsts in Lontal aufs Neue gespeist, so dass die Lone auf den letzten eineinhalb Kilometern wieder ständig Wasser führt. Leider wurden die Quellen beim Straßenbau in den 60er Jahren des 20. Jhdts. verschüttet. Heute drückt das Wasser aus der Straßenböschung direkt am Lone-Ufer heraus.

H6 Sehr bedeutend und von unschätzbarem Wert sind die Funde in der letzten Höhle im heutigen Lonetal, der Vogelherdhöhle bei Stetten (480 m N.N., ki 4, Länge 42 m, Breite 7 m, Höhe 3,8 m). Sie liegt auf einer Anhöhe ca. 30m über dem Lonetal und besitzt 3 Eingänge. Auch in ihr fand man bei Grabungen 1931 zahlreiche Tierknochen eiszeitlicher Wildtiere ebenso wie viele Werkzeuge aus Tierknochen oder Stein. Von überragender Bedeutung sind jedoch  die elf in der Höhle gefundenen, nur ca. 50-60 mm langen, detailgetreuen Tierplastiken aus geschnitztem Elfenbein, welche Mammut, Wildpferd, Panther, Bison, Nashorn und Höhlenlöwe darstellen. Für die hohe Kunst der Elfenbeinschnitzerei zeugt auch ein ca. 30 mm langer Kopf eines Löwen: Nase, Mund, Augenhöhlen, Ohrmuscheln und Mähne  sind äußerst detailgetreu herausgearbeitet und zeugen auch vom hohen künstlerischen  Potential der  Steinzeitkünstler, die vor 30.000 Jahren das Lonetal – wenigstens zeitweise – besiedelten und uns ihre Spuren hinterließen. Originalfunde sind im Archäopark Vogelherd ausgestellt. Außerdem wird auf den Außenanlagen steinzeitliches Leben und Wirtschaften erlebbar gemacht. Der Vogelherd gehört zum UNESCO-Welterbe.

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Öllingen

H4 3 km nördlich von Öllingen liegt hoch über dem Lonetal der Komplex der Bocksteinhöhlen bei (485 m N.N., ki 4, Länge 23 m, Breite 9 m). In der Bocksteinhöhle fand man Knochen eiszeitlicher Tiere, wie vom Höhlenbären, vom Luchs, von Wildpferd, Höhlenlöwe, Mammut oder Bison. Eine Besiedlung durch den Menschen vom Mittelpaläolithikum an belegen die zahlreichen Funde  von Kratzern, Bohrern, Klingen, Sticheln oder Anhängern aus Tonschiefer oder Elfenbein sowie zahlreichen Steinwerkzeugen wie Faustkeile und Keilmessern. Bedeutendster Fund dürfte eine schon 1883/84 ausgegrabene Ganzkörperbestattung einer Frau mit einem Kleinkind aus dem Mesolithikum sein, die einen heftigen Wissenschaftlerstreit auslöste und erst im Jahr 2000 sicher datiert werden konnte. Die Bocksteinschmiede wird als eine der ältesten Werkstätten der Menschheit angesehen (Vielzahl von oft unfertigen Werkzeugen aus dem Micoqien, dem Moustérien, dem Aurignacien, dem Magdalénien, dem Meso- und dem Neolithikum). Der Bockstein gehört zum UNESCO-Welterbe.

A6 In den Öllinger Sandgruben, OMM, auf dem Sandberg zwischen Rammingen und Öllingen findet man mit etwas Glück Knochen und Zähne vom Haifisch, Rochenplatten und versteinerte, bis zu 30 cm lange Reste von Austern (Crassostrea giengensis). Auch Weissjurafossilien, wie Korallen, Seelilien und Seeigel  wurden gefunden.

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Rammingen

H4 3 km nördlich von Öllingen liegt hoch über dem Lonetal der Komplex der Bocksteinhöhlen bei (485 m N.N., ki 4, Länge 23 m, Breite 9 m). In der Bocksteinhöhle fand man Knochen eiszeitlicher Tiere, wie vom Höhlenbären, vom Luchs, von Wildpferd, Höhlenlöwe, Mammut oder Bison. Eine Besiedlung durch den Menschen vom Mittelpaläolithikum an belegen die zahlreichen Funde  von Kratzern, Bohrern, Klingen, Sticheln oder Anhängern aus Tonschiefer oder Elfenbein sowie zahlreichen Steinwerkzeugen wie Faustkeile und Keilmessern. Bedeutendster Fund dürfte eine schon 1883/84 ausgegrabene Ganzkörperbestattung einer Frau mit einem Baby aus dem Mesolithikum sein, die einen heftigen Wissenschaftlerstreit auslöste und erst im Jahr 2000 sicher datiert werden konnte. Die Bocksteinschmiede wird als eine der ältesten Werkstätten der Menschheit angesehen (Vielzahl von oft unfertigen Werkzeugen aus dem Micoqien, dem Moustérien, dem Aurignacien, dem Magdalénien, dem Meso- und dem Neolithikum). Der Bockstein gehört zum UNESCO-Welterbe.

H5 Aufsehen erregende Funde lieferten die Höhlen im Hohlenstein bei Lindenau: Die Bärenhöhle (467 m N.N., ki 4, Länge 72 m, Breite 6 – 14 m, Höhe 3,5 – 7 m) war 1861 Schauplatz der ersten urgeschichtlichen Höhlengrabung (O. Fraas) in Württemberg, bei der Knochen von zahlreichen Wildtieren, u. a. über 100 Höhlenbärenschädel, Reste von Mammut, Wildpferd, Elch, Bison, Hirsch und Rentier gefunden wurden. Aber auch der Mensch hat die Höhle seit dem Altpaläolithikum bewohnt. Der Stadel (470 m N.N., ki 4, Länge 60 m, Breite 10 m, Höhe 7 m) lieferte die sensationellsten Funde: Die Figur des Löwenmenschen, das mit rund 35 000 Jahren bisher älteste Kunstwerk der Menschheit, das eine Mensch-Tier-Figur darstellt, eine mesolithische Familien-Kopfbestattung, Werkzeuge und Schmuck seit dem Paläolithikum, Neandertaler-Knochen … Zum Schutz vor Raubgrabungen sind beide Höhlen verschlossen. Der Hohlenstein gehört zum UNESCO-Welterbe.

In Lindenau informiert der Geopark-Infopunkt "Höhle des Löwenmenschen" über die Höhlen und die Landschaftsgeschichte des Lonetals. Der Löwenmensch kann im Studio Archäologie des Museums Ulm im Original bestaunt werden.

A6 In der Ramminger Sandgrube (OMM), die von der Kreisstrasse von Rammingen nach Öllingen durchschnitten wird, weist eine Informationstafel auf die Entstehung der Sandgrube und ihrer Ablagerungen sowie die  dort entdeckten Fossilien hin. So findet man mit etwas Glück Knochen und Zähne vom Haifisch und versteinerte, bis zu 30 cm lange Reste von Austern (Crassostrea giengensis). Auch Weisßjurafossilien, wie Korallen, Seelilien und Seeigel  wurden gefunden.

   

In Lindenau wurde der Geopark-Infopunkt Höhle des Löwenmenschen eingerichtet, die über die Höhlen und die Landschaftsgeschichte des Lonetals informiert.

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Setzingen

Q4 Hungerbrunnen: Die Mündung des längsten Seitentals der Lone, des Hungerbrunnentals, liegt bei Setzingen. Der Hungerbrunnen ist eine intermittierende Karstquelle, die ungefähr auf Höhe der Karstwasseroberfläche liegt und sich am Übergang des Seichten Karsts zur äußeren Zone des Tiefen Karsts befindet. Dies hat zur Folge, dass der Hungerbrunnen einen geringen Speicherraum aufweist und somit sehr rasch auf Niederschläge reagiert. In niederschlagsreichen Jahren hebt sich die Karstwasseroberfläche, Wasser fließt aus der Quelle und somit oberirdisch ab. Anders verhält er sich in trockenen Jahren, in denen er schnell versiegt. Umgekehrt wurde schon beobachtet, dass die Quelle bei starken Gewitterregen nach einer langen Trockenzeit als Ponor (Schluckloch) fungierte. Im weiteren Talverlauf auffallend sind die Talweitungen, in denen der Ur-Hungerbrunnenfluß den weichen Mergel des Malm Zeta ausgewaschen hat, und die Engstrecken, in denen der Fluss sich mühsam durch harten Massenkalk gebahnt hat. Wissenschaftsgeschichte: Dieser Hungerbrunnen hat allen intermittierenden Karstquellen den Namen gegeben. Er kommt daher, dass früher, wenn in nassen Jahren der Hungerbrunnen floss, Missernten zu Hungersnöten auf der Schwäbischen Alb führten. An drei Markungen gelegen war der Platz am Hungerbrunnen schon vor dem Mittelalter Gerichtsplatz, Freistätte und Marktort. Etwa 500 m von der Setzinger Kläranlage loneabwärts mündet der Setzinger Hungerbrunnen in die Lone. Diese Hungerbrunnenquelle schüttet infolge der fortschreitenden Verkarstung nur noch äußerst selten.

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Weidenstetten

L8 Der Küstenverlauf der Steilküste des miozänen Burdigalmeeres ist eindrucksvoll zwischen Weidenstetten und Altheim zu beobachten. Eine selten so gut erhaltene fossile Küste!

K4 Dolinenreihe und Ponor im Mönchhau bei Ettlenschieß: Aus einer meist mit Hangdruckwasser oder mit Niederschlagswasser gefüllten, verschlämmten Einsturzdoline fließt episodisch Wasser in einem kurzen Waldbach ab und versickert dann laut gurgelnd in den Klüften am Grund einer Lösungsdoline (Ponor. Ponore sind Schlucklöcher, in denen ein Bach oder Fluss von der Oberfläche verschwindet und dann unterirdisch weiter fließt. Auf ein teilweise eingestürztes Höhlensystem im Untergrund weisen weitere Dolinen in dieser Dolinenreihe hin. Im Albernhau bei Weidenstetten befindet sich eine weitere Dolinenreihe, wahrscheinlich eine Fortsetzung der Dolinenreihe im Mönchhau.

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Westerstetten

L4 Der obere Malm besteht zum überwiegenden Teil aus ungeschichtetem Massenkalk. Eingelagerte Mergel (Zementmergel, Unterthiton) wurden durch die Lone und andere heute verschwundene Flüsse ausgeräumt. Die entstandenen Talweitungen z.B. von Westerstetten werden Zementmergelschüsseln genannt.

L5 Umgekehrt liegt der Massenkalk in Form von erosionswiderständigen Algen-Schwamm-Riffen vor, die als markante Felsen das Landschaftsbild z.B. kurz nach dem Gewerbegebiet links der Straße von Westerstetten nach Bernstadt bereichern.

A3 Im Westerstetter Steinbruch werden Massenkalke des Oberen Weißen Jura abgebaut. Dabei kommt es oft zur kurzfristigen Freilegung von kleineren Tropfsteinhöhlen, von kristallinem Calcit oder von Fossilien (Ammoniten, Korallen, Seelilien usw.)

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